Zecken

Über die Zecken kursieren viele Irrtümer. Wir wollen versuchen, ein wenig zur Aufklärung über diese Tierchen beizutragen und haben die folgenden Informationen aus verschiedenen Quellen für Sie zusammengestellt.

  • Zecken fallen nicht von Bäumen. Sie sitzen in maximal ein Meter Höhe im Gras oder auf anderen Pflanzen. Lange Kleider oder Hüte schützen daher nicht. Denn die Zecke krabbelt meist von den Schuhen oder den Hosenbeinen aus nach oben und sucht oft stundenlang nach einem geeigneten Ort zum Stich.
  • Zecken beißen nicht, sie stechen. Zum Beißen braucht man Ober- und Unterkiefer, Zecken haben aber nur eine Art von Saugapparat.
  • Zecken können Viren der FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Borrelien übertragen.
  • Borrelien liegen im Mitteldarm der Zecke. Nach Beginn des Blutsaugens beginnen die Borrelien ihren Stoffwechsel zu aktivieren. Frühestens nach etwa 24 Stunden wandern sie aktiv in die Speicheldrüsen der Zecke ein. Erst dann werden sie in die Stichwunde übertragen. Werden die Zecken vorher entfernt, ist eine Übertragung sehr unwahrscheinlich.
  • Wird die Zecke (etwa durch eine Pinzette) gequetscht, kann der Erreger allerdings auch vorher in die Wunde gelangen. Entscheidend ist also: Zecke niemals quetschen! Öl oder Klebstoff sind ebenfalls verboten, da die Zecke dann vermehrt Sekrete in die Wunde abgibt.
  • Nach einem Zeckenstich einen kühlen Kopf bewahren. Auch unsere Vorfahren haben schon unter Zeckenbefall gelitten und diesen schadlos überlebt.
  • Nur ungefähr jeder 25. Zeckenstich führt zu einer Infektion. Daher ist ein Zeckenstich kein Grund, bereits vorbeugend Antibiotika zu nehmen!
  • Zecke baldmöglichst und vor allem richtig (ohne Quetschen) entfernen. Wenn dabei der Stechapparat (im Volksmund „Kopf“ genannt) in der Wunde verbleibt, macht das gar nichts, denn dieser enthält keine Bakterien.
  • Wie nach jedem Stich (etwa nach Mückenstichen) ist die Haut oft etwas gerötet. Dies ist völlig normal, wir nennen das primäre Stichreaktion. Diese klingt in wenigen Tagen ab.
  • Die seltene Borreliose beginnt dagegen fast immer mit einer sogenannten "Wanderröte" an der Stichstelle. Diese tritt frühestens nach sieben Tagen auf und ist dann oft schon mindestens 4 cm groß. Sie breitet sich langsam aus (etwa 3-5 mm/Tag). In seltenen Fällen beginnt die Infektion mit grippeartigen Symptomen und Muskelschmerzen zwischen dem 7. und dem 14. Tag. Bitte kommen Sie dann zu uns in die Sprechstunde!
  • Eine korrekte antibiotische Behandlung einer Borreliose führt zu einer kompletten Heilung. Weitere Bluttests oder Behandlungen sind in der Regel nicht erforderlich!