Schmerzen im Bewegungsapparat

Was Schmerzen sind, brauchen wir Ihnen wohl nicht zu erklären. Doch beim Begriff "Bewegungsapparat" gilt es zunächst, ein paar Dinge zu erläutern, die für die Behandlung von Schmerzen wichtig sind.

Vereinfacht ausgedrückt besteht der Bewegungsapparat aus Knochen und Muskeln. Die Knochen tun selten weh. Aber Muskeln werden von vielen Nervenfasern durchzogen. Eine erhöhte Anspannung in den Muskeln kann daher sehr schmerzhaft sein. Sie kennen das vom Muskelkrampf oder vom Muskelkater. Und genau hier setzt die Therapie bei einem chronischen Schmerz des Bewegungsapparates an. Mit sanften Übungen werden Muskeln gedehnt und dadurch wieder entspannt. Ein mehrmaliges Training am Tag und tägliche Wiederholungen lindern die Schmerzen und Ihre Gelenkigkeit kehrt wieder zurück. Dies gilt übrigens für alle Schmerzen im Bewegungsapparat.

Im Folgenden zeigen wir Ihnen beispielhaft ein paar Übungen. Die ersten beiden Empfehlungen stammen aus einer medizinischen Leitlinie unserer Fachgesellschaft (www.degam.de) und dienen zur Behandllung von Nackenschmerzen. Viele weitere Tipps und Übungen finden Sie im Internet und in guten Büchern oder Sie gehen in Ihrem Sportverein in eine Gruppe. Qualifizierte ÜbungsleiterInnen zeigen Ihnen dort, was Sie für Ihre Gesundheit zun können.

Übung 1:

Stehen Sie aufrecht, lassen Sie die Arme hängen, und achten Sie darauf, dass Ihre Schultern abgesenkt sind. Heben Sie nun beide ausgestreckten Arme langsam an, bis sie im rechten Winkel vom Körper abstehen wie die Tragflächen eines Flugzeugs.

Wichtig dabei: Schulter runter ziehen, Arme gestreckt halten und auf den Zug im Nacken und in den Armen achten. Der Muskelzug tritt manchmal im Nacken und in den Armen, manchmal nur in den Armen auf. Sie müssen die Endposition (Flugzeug) nicht erreichen, heben Sie die Arme nur so weit an, wie das Muskelziehen gerade noch angenehm ist. Halten Sie den Zug einige Minuten aus. Fehlerquellen: Sollten Sie keinen Muskelzug spüren, liegt dies entweder daran, dass Sie die Schultern mit angehoben haben oder die Arme nicht vollständig gestreckt sind. Für Geübte: Der Muskelzug lässt sich durch Spreizen der Finger noch verstärken.

Übung 2:

Lehnen Sie sich an einer ebenen Fläche an (z. B. Wand). Achten Sie darauf, dass der Hinterkopf und die Schultern fest an die Wand gedrückt sind. Versuchen Sie nun, den Bereich der Halswirbelsäule ebenfalls gegen die Wand zu drücken. Wählen Sie die Kraft so, dass Ihnen die Übung gerade noch angenehm ist. Halten sie den Druck für einige Minuten. Diese Übung können Sie auch als BeifahrerIn im Auto ausführen.

Übung 3:

Legen Sie sich flach auf den Rücken. Atmen Sie gleichmäßig und langsam "in Ihren Bauch" ein und aus. Jetzt heben Sie Ihre Arme und lassen sie möglichst gestreckt hinter Ihren Kopf auf den Boden sinken. Möglicherweise müssen Sie dazu Ihre Beine anwinkeln, um zu vermeiden, dass Sie ein Hohlkreuz bilden. Halten Sie die Spannung für einige Sekunden und vergessen Sie nicht, ruhig weiter zu atmen. Sie können die Dehnung der Rückenmuskeln dadurch verstärken, in dem Sie die Beine und die Fersen strecken. Führen Sie die Arme wieder zurück neben Ihren Körper und entspannen Sie sich, bevor Sie diese Übung wiederholen.

Übung 4:

In der Rückenlage ziehen Sie beide Fußspitzen Richtung Nase. Ihre Handflächen liegen flach auf dem Boden. Dann heben Sie langsam ein Bein in gestreckter Haltung so weit wie möglich an und halten es für einen Moment in dieser Position, bevor Sie es langsam wieder absenken. Wiederholen Sie diese Übung und wechseln Sie danach auf das andere Bein.

Und jetzt frisch an ´s Werk! Zwar gilt, dass aller Anfang schwer ist. Aber wenn Sie spüren, wie gut Ihnen diese Bewegungsübungen tun, dann werden Sie damit gar nicht mehr aufhören wollen...